Am vergangenen Samstag stand wieder die schon traditionelle Siegerehrung des Landesskiverbandes OÖ für die Landescup-Gesamtwertungen im Power-Tower in Linz an. Auch schon traditionell ist das höchst erfolgreiche Abschneiden unserer Athletinnen und Athleten in ihren Altersklassen – sie kamen mit einer Vielzahl an Kristalltrophäen nach Hause.
Anna Brandstätter konnte den Siegerpokal für Ski Alpin und jeweils zweite Plätze für Langlauf und Biathlon entgegen nehmen; Jakob Böckl holte sich sowohl in der Langlauf- als auch in der Biathlonwertung den Gesamtsieg; Rene Maureder gewann die Biathlonwertung und wurde Zweiter im Langlaufcup; Johanna Peherstorfer gewann die Langlaufwertung; David Hammer erreichte beim Langlauf einen Zweiten, beim Biathlon einen dritten Platz und Paul Peherstorfer wurde im Biathlon Zweiter.
Eine solche Erfolgsbilanz – alle Athleten auf den Stockerlplätzen im Landescup über eine ganze Saison gesehen – ist wahrscheinlich in Oberösterreich einzigartig und es kann mit Stolz von einer Traumsaison gesprochen werden. Wir gratulieren den Athleten und den Betreuern daher ganz herzlich zu den außergewöhnlichen erbrachten Leistungen und bedanken uns für den tollen Einsatz!
Wie so vieles im Leben hat aber die vergangene Saison auch ihre Kehrseite. Der ausbleibende Winter machte der ganzen Saison- und Trainingsplanung einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Der Aufwand nach der Suche nach geeigneten Trainingsmöglichkeiten war dabei nur die Spitze des Eisbergs. Mit vielen Mühen und auch verbundenen Kosten konnten so manche auswärtigen Trainingsmöglichkeiten durchgezogen werden – Fahrten nach Hinterstoder auf die Höss, Tauplitzalm und sogar Trainingstage in Tirol waren oft die einzige Alternative.
Unsere Topathleten nahmen diese Strapazen zwar an – viel schlimmere Auswirkungen hatte dies aber natürlich für den künftigen Nachwuchs. Da ordentliches Training „zu Hause“ nur im Dezember im eingeschränkten Rahmen möglich war, blieben die ganz Kleinen und neue Interessenten völlig auf der Strecke. Mit solchen Verhältnissen wird es verständlicher Weise auch immer schwieriger, Nachwuchsathleten zu finden.
Egal ob Kindergärten, Schulen oder einfach nur Familien mit bewegungsfreudigen Kindern: Ohne Loipenangebot gehen wir in eine düstere Zukunft. Und genau das ist das Thema, warum wir als Sportunion Bad Leonfelden so vehement gegen Falschbehauptungen und schlechte Stimmung gegenüber dem geplanten Projekt Nordstern auftreten. Dieses Projekt ist nicht nur für dem Spitzensport, sondern vor allem auch für die gesunde Lebensweise der breiten Bevölkerung sehr wertvoll und wichtig – es ist unser Ziel, dies den Einwohnern von Bad Leonfelden so näher zu bringen.
Ohne einer gewissen Basis in Form einer tauglichen Sportstätte können wir solche tollen Erfolge in der Zukunft wahrscheinlich nicht mehr in dieser Form erbringen; vielleicht noch viel schlimmer: Ein Überleben des nordischen Sports in unserer Region kann wahrscheinlich nicht mehr gewährleistet werden! Das sollte trotz dieses Freudentages am vergangenen Samstag zum Nachdenken anregen – die tollen Erfolge dürfen aber trotz dem Thema nicht in den Hintergrund rücken!